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1. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 8

1907 - Leipzig : Hirt
8 Die Westgrenze gegen Europa bildet der Ural, der in seinem mittleren Teile, dem „uralischen Erzgebirge", reich an Gold, Silber, Eisen, Kupfer und Platin ist. Getrennt von der Haupthochlandsmasse erheben sich im S. zwei kleinere Hochländer: das wasserarme Hochland von Arabien und das fruchtbare Hochland von Dekhan. Das Tiefland Asiens breitet sich hauptsächlich im N. des Erdteils aus. Hier fiuden wir die große sibirische Tiefebene, ein uugeheures Waldgebiet, das uach N. in die einförmigen Tundren (Moos- und Flechtensteppen), nach S. aber in fruchtbares Ackerland übergeht. An die sibirische Tiefebene schließt sich im S.w. die steppenreiche Tiefebene von Tnrän. Kleinere Tiefebenen breiten sich im S. und O. an den großen Strömen ans: die getreidereiche, dicht bevölkerte chinesische Tiefebene, das reich bewässerte, fruchtbare indische Tiefland und die mefopotämische Tiefebene, das berühmte Gebiet einer einstmaligen hohen Kultur. Bewässerung. Asien ist reich an großen Strömen, die, auf den Rand- gebirgen des zentralen Hochlandes entspringend, sich nach allen Richtungen verteilen. Für den Verkehr sind sie von großer Wichtigkeit, da sie nieist auf laugen Strecken dem Tiefland angehören. Die Bedeutung der nördlichen Ströme wird allerdings durch die Vereisung während des langandauernden Winters abgeschwächt. In das Nördliche Eismeer münden: der Ob mit dem Jrtisch, der Jenissei und die Lena; in den Großen Ozean: der Amur, der Hoangho (Hwangho), der Jäntsekiang und der Mekong; in den Indischen Ozean: der Jräwadi, der Brahmaputra, der Ganges, der Indus und der Schatt, bestehend aus dem Enphrat und dem Tigris. Die wichtigsten Seen sind: der Kaspisee, 440 000qkm umfassend^), der den Ural aufnimmt, der Aralsee mit dem Amn und dem Syr, der Baikälsee und das Tote Meer, das 394m unter dem Spiegel des Mittelmeeres liegt. Klima. Die Ausdehnung des Erdteils durch alle klimatische Zonen und die mannigfache Gestaltung des Bodens bedingen außerordentliche Gegensätze des Klimas. Die polare Zone umfaßt ziemlich ganz Sibirien. Die offene Lage dem Eismeere gegenüber erklärt die strenge, anhaltende Winterkälte dieser Region. Tie Sommer sind kurz und verhältnismäßig heiß. Die gemäßigte Zone umfaßt in der Hauptsache das zeutrale Hochland und zeigt bei geringen Niederschlägen gleichfalls schroffe Gegensätze zwischen Sommer- und Wiutertemperatnr. Das Gebiet der heißen Zone zerfällt, bedingt durch die Bewässeruugs- Verhältnisse, in die feuchtheiße Zone Hinterasiens und in die trockenheiße Zone Vorderasiens. Ter kontinentale Charakter des asiatischen Klimas tritt hier besonders im westlichen Gebiete scharf hervor. i) Fast so groß wie das gesamte Norddeutschland.

2. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 35

1907 - Leipzig : Hirt
Amerika. 35 Wagerechte Gliederung. Südamerika ist ebenso ungegliedert wie Afrika. Große Buchten und Halbinseln zeichnen die Ostküste Nord- und Zentral- amerikas aus. Die wichtigsten Inseln: Grönland, Neufundland, Bermuda- Inseln, Bahamä-Inseln, Große und Kleine Antillen (die Großen Antillen: Kuba, Jamaika, Haiti [Atti] und Portoriko), Falklands-, Feuer- lauds-, Galäpagos - Inseln und Aleuten. Senkrechte Gliederung. Hochland und Tiefland halten sich annähernd die Wage. Während aber in Nordamerika das Hochland vorherrscht, nimmt in Südamerika das Tiefland den größten Teil ein. Die Gebirgsländer, die sich meist in nord-südlicher Richtung ausdehnen treten vorwiegend an den beiden Längsseiten auf und umschließen die in der Mitte lagernden Tiefebenen. Die Hauptmasse des Hochlandes bildet der sich an der Westküste Amerikas hinziehende Gebirgswall, der aus einzelnen Gebirgsketten besteht, die, in Nordamerika auseinandergehend, breiten Hochflächen Raum zur Aus- dehnung geben. Dieser zusammenhängende Gebirgswall, der nach Osten steil abfällt, führt den gemeinsamen Namen „die Kordilleren" (Kordiljeren), d. h. Ketten. Die höchsten Erhebungen finden sich in den vulkanischen Kordilleren Südamerikas: Aconcagna (Akonkägwa), 7000m, Soräta, 6600m, am hoch- gelegenen Titicäcafee, Jlimani, 6900m. Den Ostrand bilden einzelne Bergländer: die Alleghanies (Älligenis) in den Vereinigten Staaten Nordamerikas, die Sierra Nevada, das Küstengebirge von Venezuela, das Hochland von Guayana (Gwajana) und das Bergland von Brasilien in Südamerika. Das Tiefland Nordamerikas besteht aus zwei zusammenhängenden Gebieten: aus der atlantischen Küstenebene und aus dem Mississippi- Tiefland. Im W. und N.w. der Mississippi-Tiefebene breiten sich die Prärien aus, d. f. weite Steppen, die mit mannshohem Gras bewachsen sind. Im Sommer vertrocknet das Gras, und dann entzündet es sich leicht, einen ver- heerenden Steppenbrand hervorrufend. In Südamerika finden sich die Llanos (Ljänos), d. f. die Ebenen des Orinoko, ein ungeheures Grasmeer bildend, die Selvas (Selwas) am Ama- zonenftrom, eine weite Ebene, siebenmal so groß wie Deutschland, mit undurch- dringlichen Urwäldern bedeckt, und die Pampas des Paranä, weite Grasfluren, in denen große Scharen verwilderter Rinder, Pferde und Schafe weiden. Den südlichsten Teil bildet die patagouische Steppe. Bewässerung. Amerika ist der wasserreichste Erdteil, ebenso reich an großen Strömen wie an umfangreichen Seen. Die amerikanischen Ströme sind durch ihre ausdauernde Wasserfülle, durch das schwache Gefälle und durch die weitverzweigten schiffbaren Nebenflüsse Schiffahrtsströme ersten Ranges, die den Verkehr bis tief in das Innere des Erdteils führen. Die an der Westküste lagernden Kordilleren bedingen allerdings eine einseitige Verteilung der Ströme; alle wichtigen Ströme fließen entweder in östlicher oder in südlicher Richtung. In das Nördliche Eismeer mündet der Mackenzie (Mäckensi), der durch den Sklavensee geht und mit dem Bärensee verbunden ist. 3*

3. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 58

1907 - Leipzig : Hirt
58 Europa im allgemeinen. Vermittels einer Hochebene schließt sich nordwärts an das Alpenland das deutsche Mittelgebirge. Mit diesem hängt im Westen das französische Mittelgebirge und im Osten das Karpatensystem zusammen. Nach Süd- osteu stoßen an die Alpen die Apenninen und das Gebirgsland der Balkan- Halbinsel. Gesondert vom Alpengebirge erheben sich die Pyrenäen, die Sierra Nevada, das skandinavische Gebirge, das kleine Gebirge im S. der Halb- insel Krim, das kohlen- und eisenreiche britisch-schottische Gebirge, die Gebirge der übrigen Inseln und die beiden Grenzgebirge Ural und Kaukasus. Das große Tiefland zerfällt, durch die Weichsel getrennt, in die große östliche sarmatische und in die kleinere westliche germanisch-sranzösische Tiefebene, die bis zu den Pyrenäen reicht. Im mittleren Gebiete der sar- matischen Tiefebene erheben sich Bodenschwellen, die in dem Waldaigebirge, einem wichtigen Quellzentrum, ihre höchste Höhe erreichen. Die Bodenschwellen der sarmatischen Tiefebene finden in der germanischen Tiefebene ihre Fort- fetznng in zwei Landrücken. Kleinere Tiefebenen breiten sich im Gebirgsland an den Strömen aus: die oberrheinische Tiefebene am Rhein, die große und kleine ungarische und die Walachische Tiefebene an der Donau, die lombardische Tiefebene am Po, die provenzalische Tiefebene an der Rhüne, die Ebro - Tiefebene und die andalufische Tiefebene am Gnadalqnivir. Im allgemeinen ist die Bodengestaltung Europas als eine günstige zu be- zeichnen. Die Kammhöhe der Hochgebirge erreicht nur selten die Schneegrenze, und infolge ihrer zahlreichen Pässe können sie nie wirkliche Völkerscheiden bilden. Die Mittelgebirge bieten in ihrem reichen Wechsel zwischen Berg und Tal Raum zur Ansiedlung oft bis zur Kammhöhe. Die den Völkerverkehr hemmende Hoch- ebene ist nur in mäßiger Ausdehnung vorhanden. Bewässerung. Die europäische Stromwelt trägt „das dem Erdteil eigene Gepräge des Gemüßigten". Dabei ist „der Wasserreichtum gleichmäßig nach allen Richtungen über den ganzen Erdteil verbreitet, ein bis in die fernsten Glieder verzweigtes Geäder, das überall Leben weckt und erhält". a) In das Nördliche Eismeer münden: der Dwina, die Petschora; b) In den Atlantischen Ozean fließen, und zwar: in die Ostsee: die Newa, Abfluß des Ladogasees, die Düna, die Memel oder der Njemen, die Weichsel und die Oder; in die Nordsee: die Elbe, die Weser, der Rhein und die Themse; in den Kanal: die Seine (San); in den Busen von Biscaya (Wißkäja): die Loire (Loär), die Ga- ronne (Garönn); in den offenen Ozean: der Duero, der Tajo (Tächo), der Gua- diana (Gwadiana) und der Gnadalquivir (Gwadalkiwir); in das Mittelländische Meer: der Ebro, die Rhone, der Tiber, der Arno, der Po und die Maritza; in das Schwarze Meer: die Donau, der Dujestr, der Dnj.epr und der Don. c) In das Kaspische Meer ergießen sich: die Wolga und der Ural.

4. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 78

1907 - Leipzig : Hirt
78 Die Staaten Europas. Der Bergbau ist durch die masseuhafte Gewinnung von Steinkohlen und Eisen von größter Bedeutung für die Entwicklung der wirtschaftlichen Verhält- nisse. Allerdings wird hierin Großbritannien in neuester Zeit von der Nord- amerikanischen Union übertroffen, aber die Ausbeute dieser beiden wichtigen Rohstoffe ist nicht etwa zurückgegangen, sondern ist noch im Zunehmen begriffen. 1904 wurden 236 190 Mill. kg Kohlen und 8800 Mill. kg Eisen gewonnen. Gegenüber der Kohlen- und Eisengewinnung tritt die Produktion der anderen Mineralien zurück. Hervorzuheben ist die Gewinnung von vorzüglichem Graphit, Porzellanerde, Zinn, Blei, Zink und Salz über den Bedarf. Auf dein Gebiete der industriellen Tätigkeit steht Großbritannien allen anderen Staaten voran. Der Reichtum an wichtigen Rohstoffen, die frühe

5. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 7

1907 - Leipzig : Hirt
Erster Teil. Die außereuropäischen Erdteile. Asien. 44 Mill. qkm, 827 Mill. Emw., auf 1 qkrq 19 Einw. I. Allgemeines über Asien. Begrenzung. Der Erdteil Asien, der ein Drittel des gesamten Festlandes der Erde umfaßt, wird von vier Ozeanen begrenzt. Mit Europa hängt er vollständig zusammen, mit Afrika durch die vom Suezkanal durchbrochene Landenge von Suez. Inselketten weisen auf eine frühere Verbindung mit Australien und Amerika hin. Wagerechte Gliederung. Asien ist reich an tiefen Meereseinschnitten und an Halbinseln; die ungeheure Rumpsmasse des Erdteils aber schwächt die Bedeutung der reichen Gliederung wesentlich ab. (Die Halbinseln und Meereseinschnitte nach der Karte!) Die wichtigsten Inseln sind: im Nördlichen Eismeere: Nen-Sibirien; im Großen Ozean: die Kurilen, die Japanischen Inseln (Jeso, Nippön, Sikok, Kiuschiu und Formösa), Hainän, die Philippinen, die Molukken, die Großen und die Kleinen Snnda-Jnseln (Borneo, Sumatra, Celebes und Java); im Indischen Ozeau: Ceylon; im Mittelmeer: Eypern, die Sporäden (Rhodos, Samos). Senkrechte Gliederung. Zwei Drittel der gesamten Oberfläche des Erdteils werden von einem massigen, den Verkehr hemmenden Hochland ein- genommen; das übrige Drittel besteht aus Tiesland. Die Hauptmasse des Hochlandes, das sich in der Mitte des Erdteils vom Mittelmeer bis zum Großen Ozean in Form mächtiger, von Rand- gebirgen umsäumtet; Hochebenen ausdehnt, gliedert sich in zwei ungleiche Hälften: in das größere hinterasiatische und in das kleinere vorder- asiatische Hochland. Das hinterasiatische Hochland wird im W. von dem Pamir-Plateau, im N. von dem metallreichen Altai (Goldgebirge), im O. von dem chinesischen Alpenland und im S. von dem Himalaja (Wohnung des Schnees), dem höchsten Gebirge der Erde (der Gaurisankar oder Monnt Everest, 8840 in hoch), umsäumt. Unter den Gebirgen, welche die Hochebene durch- ziehen, ragen besonders der Kuenlun und der Tienschan hervor. Das vorderasiatische Hochland besteht aus den Hochländern von Kleinasien und Iran. Diese sind durch das armenische Hochland verbunden, an welches sich im N. der „tausendgipflige" Kaukasus (Elbrus, 5690 irr hoch), im S. der Libanon und das syrische Hochland anschließen.

6. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 23

1907 - Leipzig : Hirt
Afrika. 23 Barth, Rohlfs, Cameron, Vogel, Schweinfurth und ganz besonders Stanley, „der Bismarck der Afrika-Erforschung", zu bezeichnen. In der neuesten Zeit haben sich besonders noch folgende Erforscher verdient gemacht: Emin Pascha, De Peters, der Begründer von Deutsch-Ostasrika und der Führer der Emin-Pascha-Expedition, Major Wissmann, Zöller, vr Bern- hard Schwarz u. a. m. Die verschiedenen wissenschaftlichen Vereine, die sich die Erforschung Zentralafrikas zur Aufgabe gestellt haben, besitzen ein wichtiges Zentrum in der 1876 vom König der Belgier ins Leben gerufenen „Internationalen afrikanischen Assoziation". Ihre Lebensfähigkeit finden diese wissenschaftlichen Vereinigungen in dem Umstände, daß durch die weitere Erforschung Afrikas der Naturproduktion und besonders dem Handel Gebiete erschlossen werden, die reichen, den großen Opfern entsprechenden Gewinn verbürgen. Lage und Begrenzung. Afrika wird von zwei Ozeanen, von dem Atlantischen und dem Indischen, bespült. (Suche die Teile derselben auf der Karte auf!) Mit Asien hängt es durch die Landenge von Suez zusammen, die seit 1869 der für den Handelsverkehr hochbedeutsame Suezkanal^) durchschneidet. Nördlich liegt in unmittelbarer Nähe Europa, das durch das Mittelmeer schon in ältester Zeit mit Afrika in Beziehung stand. Wagerechte Gliederung. Afrika ist der am wenigsten gegliederte Erdteil: er gleicht einem Rumpfe ohne Glieder. Die Inseln haben außer Madagaskar uur geringe Bedeutung. Die wichtigsten Inseln sind: im Atlantischen Ozean: St. Helena, Aseension (Aszension), die Inseln des Grünen Vorgebirges oder die Kapverdischen Inseln, die Kana- rischen Inseln mit Ferro, Madeira und die Azoren (Aßören); im Indischen Ozean: Madagaskar, die Maskarenen mit Mauritius und Reunion (Reüniong) und die Seychellen (Seschellen). Senkrechte Gliederung. Das südliche Afrika, das seiner äußeren Form nach ein Dreieck bildet, wird von einem umfangreichen Hochland ein- genommen, das an den Küsten in Terrassen aufsteigt. Am Ostraud erhebt sich der 6000m hohe Kilimandscharo, der höchste Berg Afrikas. Ten Südrand bilden die Terrassen des Kaplandes, auf denen sich die Steppen der Karru und die Kalahäri wüste ausdehnen. Nach Norden zu gehen von dem südlichen Hochlande zwei Vorsprünge aus: westlich der Hochsudän mit dem Kong, östlich das Bergland von Habesch. Zwischen diesen beiden Vor- sprüngen breitet sich der Flachsudäu aus. Nördlich vom Sudan dehnt sich die Wüste Sahara aus, die fast */» des ganzen Erdteils einnimmt. Die Sahara ist ihrer Bodenform nach eine Hoch- ebene, die von zahlreichen Tieflandsstellen (Oasen), mächtigen Sanddünen und Gebirgen durchzogen ist, die sich bis zu einer Höhe von 2900 in erheben. Nördlich von der Sahara, an der Küste, erheben sich 2 Hochländer: das Hochland der Berberei mit dem Atlas und das Plateau von Barka. Bewässerung. Die Nordküste Afrikas ist im allgemeinen wasserarm. Von ungemein hoher Bedeutung aber ist der Nil, der den östlichen Teil i) Der Sue'zkanal ist 160km lang, 65m breit (Sohlenbreite) und 9 m tief. Der Bau (1859—1869) erforderte einen Kostenaufwand von 400 Mill. Mark. Er wird jährlich von etwa 4000 Schiffen durchfahren.

7. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 38

1907 - Leipzig : Hirt
38 Amerika. Der Handel, von der Natur begünstigt durch die vorzügliche Lage des Erdteils und durch die reichen Wasserwege, gewinnt durch Anlegung von Eisenbahnen und Telegraphenliuien immer weiteren Umfang. Amerika ver- sorgt uns reichlich mit Rohstoffen für die Industrie (Baumwolle, Tabak, Wolle, Metalle); aber die reichen Getreideernten Nordamerikas und Argentiniens bilden für die europäische Landwirtschaft eine bedrohliche Konkurrenz, und uicht minder bedrohlich ist die nordamerikanische Industrie unseren heimischen Gewerben durch eiue Massenausfuhr ihrer Erzeugnisse. Die Handelsbeziehungen zwischen Westeuropa und Amerika sind daher sehr rege. Ii. Die Staaten Amerikas. 1. Die dänische Kolonie auf Grönland. Grönland ist ein gebirgiges Hochland, dessen gewaltige Berge die groß- artigsten Gletscherbildungen zeigen. Die Bewohner, 10 000 Eskimos und 250 Europäer, sind bei dem Mangel an pflanzlichen Produkten ganz auf die Verwertung der nördlichen Tiergattungen und auf den Handel angewiesen. Der Haudel, Mouopol der dänischen Regiemng, führt Tran, Seehuud-, Bären- und Fuchsfelle und Eiderdaunen aus. 2. Britisch-Nordamerika. 9 Mitt. qkm, 5,8 Mill. Einw. Der größte Teil des Landes, das Gebiet zwischen der Hudsoubai und dem Felsengebirge, ist eine waldreiche Wildnis, die hauptsächlich nur vou Indianern bewohnt wird. Eine englische Handelsgesellschaft, die „Hudsoubai- Kompanie", besitzt hier befestigte Ansiedluugeu, die mit den Eingeborenen in lebhaftem Tauschhandel stehen. Gegen Gewehre, Messer, Beile, Brannt- wein, Tabak und Kleidungsstücke tauschen die Indianer wertvolle Pelzwerke aus. Der Pelzhandel übertrifft in seinem Umfange den Sibiriens. Von hoher Bedeutung ist der großartige Holzreichtum, und Holz bildet einen wichtigen Aussuhrartikel. Ein neues wichtiges Goldland wurde 1896 im Gebiete des Klondike (Klaudeik) entdeckt, das den zahlreichen Ansiedlern reiche Ausbeute gewährt. Das eigentliche Kulturgebiet des mächtigen Landes ist das im S.o. sich ausdehnende Kanada, das hauptsächlich vou englischen und französischen Kolonisten bevölkert wird. Hier bildet der Arterbau die Hauptbeschäftigung; er erzeugt besonders Weizen und Gerste, femer Kartoffeln und Erbsen weit über den Bedarf zur Ausfuhr. Von hohem wirtschaftlichem Werte sind die uuge- heureu Walduugeu, die große Mengen Holz liefern. Die Viehzucht erstreckt sich vor allem aus Riudvieh-, Schweine- und Schafzucht und liefert gleichfalls wichtige Ausfuhrartikel. Hochwichtig ist der Fischfang auf Heringe, Salme und Wale. Auf der Jufel Neufuudlaud blüht der fabelhaft ertragreiche Stock- fischsaug. Reich ist das Land an Mineralien, und der Bergbau gewinnt Kupfer, Gold, Steinkohlen, Eisen, Nickel und Petroleum. Die Industrie, namentlich die Verarbeitung der hier gewonnenen Rohstoffe, entwickelt sich rasch, deckt aber den Bedarf der Bevölkerung nur in einigen Zweigen. Der Binnenhandel

8. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 55

1907 - Leipzig : Hirt
Zweiter Teil. Europa im allgemeinen und die außerdeutschen Staaten Europas. Europa. 9 900 000 qkm, 417 Mm. Emw., auf 1 qkm 42 Eniw. I. Europa im allgemeinen. Lage, Begrenzung und wagerechte Gliederung. Europa erscheint als eine große Halbinsel Asiens; aber mit Recht bezeichnet man es als einen selbständigen Erdteil. Diese selbständige Stellung Europas liegt nicht nur in dem eigenartigen Gepräge seiner Gliederung, seiner Bewässerung und seines organischen Lebens begründet, sondern hauptsächlich auch in seiner kultur- geschichtlichen Bedeutung, nach der es den „Brennpunkt des gesamten Kultur- lebens" bildet. Überdies ist Europa von Asien vollständig durch natürliche Grenzen geschieden; doch lassen die natürlichen Grenzen zwischen dem Uralgebirge und dem Kaspisee ein „Völkertor" offen, durch das die asiatischen Völkerschaften Zutritt nach Europa fanden. Begrenzung nach der Karte! Europa zeigt unter allen Erdteilen die reichste Gliederung. Die ties einschneidenden Buchten, insbesondere das Eindringen zweier wiederum reich gegliederter Binnenmeere machen den Erdteil äußerst zugänglich und kulturfähig. Die wichtigsten Halbinseln sind im Norden: Kola, Skandinavien, Jüt- land; im Westen: die Bretagne; im Süden: die Pyrenäen-, Apenninen- und Balkan-Halbinsel und die Krim. Die wichtigsten Inseln sind im Nördlichen Eismeere: Nöwaja-Semljä und Island ; in der Ostsee: dänische I. (Seeland, Fünen, Laaland [Söttati], Falster, Bornholm), schwedische I. (£)land, Gotland), russische I. (Alands- Inseln) uitd deutsche I. (Rügen, Fehmarn); im Atlantischen Ozean: Groß- britannien und Irland mit den Hebriden, Orkney (Orkne)- und Shet- land(Schetländ)-Jnseln und die Faröer; im Mittelländischen Meere: die Ba- leären, Korsika, Sardinien, Elba, Sizilien, Malta, die Jonischen Inseln, Kandia und die Kyklädeu. Senkrechte Gliederung. Hinsichtlich der Bodengestalt zerfällt das Fest- land Europas, das die Form eines nahezu rechtwinkligen Dreiecks hat, in zwei Teile: in einen kleineren südwestlichen Teil, bestehend aus Gebirgsland, und einen größeren nordöstlichen Teil, der vom Tiefland eingenommen wird. Den Grundstock des europäischen Gebirgssystems bilden die Alpen, ein 1100 km langes Hochgebirge, dessen höchster Berg der Montblanc (Mong- blank) (4800m) ist. Die Alpen zerfallen ihrer wagerechten Ausdehnung

9. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 82

1907 - Leipzig : Hirt
82 Die Staaten Europas. C. Die nördlichen Staaten Europas. Skandinavien (Schweden und Norwegen). Skandinavien, die nördlichste und größte Halbinsel Europas, trägt infolge ihrer unwegsamen Verbindung mit dem Festland einen insularen Charakter. In der ozeanischen Begrenzung und vielgestaltigen Küstengliederung, sowie in dem Reichtum an wertvollen Metallen besitzt die Halbinsel wichtige „kulturfördernde Elemente"; indes die nach Norden gerückte Lage, der Mangel an Kohlen, der eine gewinnreiche Ausnutzung der Bodenschätze verhindert, und der Umstand, daß die vom Klima am meisten begünstigte Westseite ihrer Boden- beschaffenheit wegen für den Ackerbau am wenigsten geeignet ist, beeinträchtigen die wirtschaftliche Entwicklung. Bodengestalt. „Skandinavien ist treffend mit einer gewaltigen Felsplatte von ungleicher Abdachung zu vergleichen. Ihren Steilabhang kehrt dieselbe trotzend gegen das offene Meer; der allmähliche, meist schwach terrassierte, gegen Südost abfallende Hang ist gegen den Baltischen Meerbusen geneigt." Die Westküste ist steil, selsig und zerklüftet (Fjorde); an der Ostküste, die von zahlreichen kleinen Inseln, Schären, begleitet ist, breitet sich eine 10 bis 15 Meilen breite Tiefebene aus. Die Zahl der Inseln beträgt ins- gesamt gegen 900. Die Bewässerung ist sehr reichhaltig; die meisten Flüsse aber sind ihres reißenden Laufes wegen nur auf kurzen Strecken schiffbar. Gute Schiffahrtsstraßen bilden die großen Seen Schwedens. Von Gotenburg führt, gebildet aus Flüssen, Seen und Kanälen, eine 385 km lange Wasserstraße vom Kattegatt zur Ostsee. Ein besonders wichtiger Kanal ist hier der Trollhätta- kanal, der aus dem Göta (Jöta) - Elf mit Umgehung der fünf schauerlichen Trollhattasälle in den Wenerfee geht. Das Klima ist, bedingt durch den „mit tausend Armen in das Land greifenden", hier uoch vom Golfstrom erwärmten Ozean, ein bedeutend milderes, als die geographische Lage erwarten ließ. Das Klima Norwegens ist durch- aus ozeanisch und wesentlich milder als das Klima Schwedens. Die Bevölkerung ist mit Ausnahme weniger im nördlichen Gebiete wohnender Lappen und Finnen rein germanisch und bekennt sich ausschließlich zur protestautischeu Kirche. Die Volksbildung ist infolge der vorzüglichen Elementarschulen allgemein. Gottesfurcht, Redlichkeit, Treue, Vaterlandsliebe und Gastfreundschaft sind hervortretende Charaktereigenschaften der Skandinavier. „Im Gegensatze zu den Schweden ist den Norwegern ein sehr stark ausgeprägter demokratischer Sinn eigeu, der sich auch in ihrer freien Staatsverfassung ausspricht." Schweden und Norwegeu, die früher zu einer Perfonal-Union vereinigt waren, sind seit 1905 selbständige Königreiche. 1. Königreich Schweden. 448 000 qkm, über 5 Mill. Einw., auf 1 qkm 11 Einw. „Der schwedische Nationalreichtum beruht in seinen Wäldern, in den Getreidefeldern und in den Bergwerken"; daher erstreckt sich die Erwerbs-

10. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 91

1907 - Leipzig : Hirt
Die Staaten Europas. 91 Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Rumänen, die teils herrschende und besitzende Bojaren, teils besitzlose Arbeiter sind. Die Städte sind nament- lich auch von Griechen, Armeniern und Juden bewohnt, und auf dem Lande streifen 300 000 Zigeuner umher. Die überwiegende Zahl der Bewohner be- kennt sich zur griechisch-orieutalischeu Kirche. Der Ackerbau, die wichtigste Nahrungsquelle, erzeugt namentlich Weizen und Mais. Durch Eiusühmug besserer Wirtschastsarten und durch Erweiterung des im allgemeinen noch mangelhasten Eisenbahnnetzes hat sich die Produktion ganz erheblich gesteigert, so daß Rumänien gegenwärtig mit zu den ersten Korn- kammern Europas gehört. Obst-, Wein- und Tabakbau gewinnen immer mehr Ausdehnung. Die Viehzucht, vor allem die Schaf- und Rindviehzucht, ist bedeutend. Der Bergbau gewinnt Steinsalz, Petroleum und Salpeter. Die Industrie beschränkt sich meist auf den handwerksmäßigen Betrieb einzelner Gewerbszweige. Der Handel führt hauptsächlich Getreide (80 Prozent), ferner Vieh, Wolle, Petroleum, Häute usw. aus. Bukarest, 285. E. Residenz. Mittelpunkt des Handels und der Industrie. Jassy (Jäschi), 80. E. (50 Prozent Juden.) Handelsstadt. Brälla, ^60. E.} Donauhäfen. Getreidehandel. Rustanari. Mittelpunkt der rumänischen Petroleumgewinmmg. 2. Die Staaten der Balkan-Halbinsel. Die Balkan-Halbinsel ist unter allen Halbinseln Europas am reichsten ge- gliedert. An der Küste des Ägäischen Meeres hat sich zuerst die Seeschisfahrt entwickelt, wie überhaupt dieses Gebiet den Ausgangspunkt europäischer Kultur bildet. Der Bodengestalt nach ist die Halbinsel fast durchweg Gebirgsland; nur an der Douau und an der Maritza breiten sich größere Tiefebenen aus. Das Gebirgslaud zerfällt in zwei Systeme: in das westliche bosnisch-serbische Ge- birgsland und in das östliche Gebirgsland, das aus dem Balkan besteht. Die Bewässerung ist nur im nördlichen Gebiete, wo die verkehrsreiche Donau die Grenze bildet, von Bedeutung. Die eigentliche Halbinsel besitzt bloß Küstenflüsse, die nur zu einem geringen Teil im Dienste des Verkehrs stehen. Klima. Der Balkan bildet eine scharfe klimatische Scheide. Der nörd- liche Teil, besonders das Donautal, besitzt Landklima; an dein südlichen Abhänge des Balkans bringt das subtropische Klima die köstlichsten Südfrüchte und feurige Weine zur Reife. a) Die europäische Türkei. 170 000 qkm, über 6 Mill, Emw,, auf 1 qkm 36 Einw. Die Bevölkerung ist sehr gemischt, und die verschiedenartigen Völker- elemente stehen einander meist feindlich gegenüber. Den Westen und Norden
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